Auf Initiative von Frau Schuldes bewarb sich das BNT um eine Teilnahme am präventiven Argumentationstraining gegen Rassismus, das durch das Jugendforum organisiert und finanziert wurde. Nach erfolgreicher Bewerbung besuchte uns dann am 15.12.2022 Gifty Amo Antwi, eine Ethnologin, Soziologin und Politikwissenschaftlerin M.A., die sich zudem seit 2018 im Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz engagiert. Sie führte mit uns im Zeitraum von 09:00 bis 13:00 Uhr den Workshop zum Thema „Rassismus“ durch.
Frau Schuldes ́ Deutschleistungskurs der GY21 und ein paar Schüler der Schülervertretung
nahmen an diesem Workshop teil.
Um in das Thema „Rassismus“ besser einsteigen zu können, haben wir zuerst einmal die Begriffe „Vorurteile“, „Diskriminierung“ und „Rassismus“ geklärt und in kleinen Gruppen überlegt, was diese bedeuten und, ob es möglicherweise auch zu den sonst nur negativen Eigenschaften dieser Begriffe auch „positive“ Eigenschaften gibt.
Wir kamen zu dem Entschluss, dass Vorurteile auch eine positive Seite haben können, da diese Vorurteile einen auch beschützen können. Durch diese Vorurteile begegnet man Situationen oder Personengruppen, die einem gefährlich oder mysteriös erscheinen, vorsichtiger und bringt sich nicht so schnell in Gefahr.
Nachdem wir diese wichtigen Einstiegsbegriffe geklärt haben, haben wir uns die Ziele des Workshops angeschaut. Ziel war es, dass wir nach diesem Workshop sensibilisiert gegenüber den Themen „Rassismus und Diskriminierung“ sind und Fakten und Handwerkszeug für Diskussionen vermittelt worden sind.
Anschließend haben wir uns Fallbeispiele zu Rassismus angeschaut, wie „Hanau“. Dort wurden am 19.02.2020 bei einem rechtsextremen Terrorakt in einer Shisha Bar in Hanau neun Bürger mit Migrationshintergrund erschossen. Anschließend erschoss der Täter ebenfalls seine Mutter und sich selbst.
Weitere Beispiele, die wir besprochen haben, sind „Silvester 2016“, „Belarus“, „Ukraine“ und „Black Lives Matter“.
Ebenfalls wichtig für uns zu wissen ist, wann man von struktureller Diskriminierung spricht und in welchen Formen sich dies äußern kann, damit wir nach dem Workshop erkennen können, wenn jemand von dieser strukturellen Diskriminierung Gebrauch macht.
Zudem haben wir gelernt, gegen wen sich vor allem vermehrt Rassismus richtet und in welchen Formen Alltagsrassismus auftritt und was das überhaupt ist.
Um zu verstehen, wo dieser Alltagsrassismus überall zu finden ist, haben wir uns Kinderbücher angeschaut. Bei genauerem Betrachten der einzelnen Geschichten sind uns vermehrt Äußerungen wie „Mohrenkopfbrötchen“ oder die Verknüpfung von Eigenschaften zu einem Namen, ohne die Person / das Kind zu kennen, aufgefallen.
Darüber hinaus haben wir uns noch Stammtischparolen angeschaut und analysiert, die sich gegen Migranten richten und die wir aus unserem täglichen Leben kennen, wie beispielsweise „Bombenleger“ oder „Sozialschmarotzer“.Des Weiteren haben wir darüber diskutiert, ob Filme und Bücher an unseren aktuellen Wissensstand angepasst werden sollten, mit dem Hintergrundwissen, dass rassistische Aussagen Betroffene sehr stark verletzen können.
Zu guter Letzt haben wir noch Tipps bekommen, was wir tun können, wenn wir mitbekommen, dass jemand von Rassismus betroffen ist. Außerdem sprachen wir darüber, wie wir dieser Person helfen könnten und wie wir andere Personen darauf aufmerksam machen können, dass eine Aussage von ihnen vielleicht nicht politisch korrekt war.
Abschließend lässt sich zu dem Workshop festhalten, dass dieser sehr informativ war und uns sensibilisiert hat, mit dem Thema Rassismus feinfühlig umzugehen. Durch die viele Gruppenarbeiten wurde es uns ermöglicht, untereinander Wissen und Vorerfahrungen auszutauschen und verschiedene Blickwinkel zu beachten.
Bericht von einer Teilnehmerin des Argumentationstrainings